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Sich gegenseitig zu unterstützen ist etwas, das für manche von uns selbstverständlich sein könnte. Doch ich sehe, dass der größte „Mangel“ an Unterstützung dadurch entsteht, dass wir Angst haben zuzugeben, dass wir sie brauchen. Dass wir jemanden brauchen, der uns zuhört. Dass wir jemanden brauchen, der sagt: «Ja, ich höre dich.» Dass wir jemanden brauchen, der sagt: „Hey, ich sehe, dass du eine Pause brauchst. Lass mich die Kinder mitnehmen.“

Dass wir einen arbeitsfreien Tag brauchen, eine geschreifreie Nacht, mal wieder ein Date mit unserer Geliebten/unserem Geliebten. 

Ich wurde dazu erzogen zu überwinden, durchzuhalten. Ich bin so froh, dass ich diese Fähigkeit und diese Kraft habe, doch ein Teil dieser Standhaftigkeit bedeutet auch, dass es für mich schwierig ist mitzuteilen, dass ich Hilfe brauche. Dadurch glaube ich irgendwie zuzugeben, dass es mir nicht gut geht, ich es gerade nicht alleine schaffe oder es schwer habe, was für mich gleichbedeutend mit Opferbereitschaft ist und das gefällt mir nicht. 

Das möchte ich nicht teilen. Ich entdecke etwas, das ich nicht wusste – und das ist, dass ich durch die Unterstützung von anderen Menschen, mit denen ich Sicherheit, Liebe und Mitgefühl teile, die innere Kraft finde, die mich meine Glaubenssätze überwinden lässt. Ich muss es nicht alleine machen. Keiner von uns tut es. 

Das ist bloss der Trick, der «ich bin stark genug für mich selbst –Mentalität“ oder kommt aus dem Gefühl, Angst zu haben, zu teilen. Alles was wir tun, ist uns daran zu hindern, das zu bekommen, was wir brauchen. Ich sehe Frauen, die es zusammen halten oder nur teilen, wenn alles rosig ist oder nicht zugeben wollen, dass sie voller Tränen sind; oder dass sie eine harte Zeit haben; dass sie sich verloren und allein fühlen. 

Ich sehe Frauen, die ihre Schwierigkeiten und vermeintlichen Schwächen nicht zeigen wollen. Ich verstehe es. Hey du liebe Frau DU DARFST!! 

Es ist Zeit zu fragen, was wir brauchen. Unter dem Strich weiß nicht jeder, wie man zufällig Unterstützung anbietet. Doch die meisten Leute wissen, wie man sie gibt, wenn jemand fragt. Tatsächlich sind Menschen, die uns lieben, normalerweise dankbar, wenn wir sagen: „ Bitte hilf mir. Bitte komm vorbei. Bitte umarme mich. Hör mir bitte zu. Bitte geh ein Stück mit mir. Kannst du mir helfen? “ Denn dann wissen sie genau, was zu tun ist. Was mich im Moment interessiert ist: Wie erhalte ich Unterstützung? Wie biete ich Support an? Wie kann ich für eine Freundin da sein, wenn bestimmte Teile ihres Lebens auseinanderbrechen? Wie kann ich die Mutter kleiner Kinder unterstützen, die nur einen Moment für sich braucht? Sicher, eine nette SMS ist hin und wieder schön, aber sie braucht sicher mehr. Ich brauche auch mehr und möchte mehr geben. Ich möchte meinen Freunden in die Augen schauen und ihre Herzen halten, während sie mit mir ihre Sorgen und Nöte und natürlich auch ihre Freude teilen.

Deshalb versammeln sich Frauen, richtig? Es ist der Grund warum wir uns versammeln müssen – warum wir zusammenkommen müssen… Wir sind alle so beschäftigt, uns um die Dinge zu kümmern, und das tun wir, weil wir wollen, aber wir müssen einen Weg finden, um zusammen zukommen und uns gegenseitig zu unterstützen. Wir müssen es zu einer Priorität machen, zusammen zukommen, wie es einst Frauen taten. Wir können heute alle einen kleinen Schritt in diese Richtung machen.

Nimm dir Zeit, um eine Freundin anzurufen. Überlege, wer gerade Unterstützung braucht und überlege, was sich für dich gut anfühlt, wenn du Unterstützung benötigst. Biete das an. Und frage dich auch mal wieder, was du brauchst. Lass deinen Stamm sich nützlich, gebend, ermächtigt fühlen. Nähre dich damit… Teile es mit anderen…